11.03.2012

Dämmung des Dachstuhles in Zeitraffer

Im November haben wir angefangen unseren Dachstuhl thermisch zu "optimieren". Aus einem Kaltdach wurde ein Warmdach und zusätzlich zur energetischen Aufwertung ein Raum für einen späteren Ausbau geschaffen.
Der Aufwand war enorm! Von den Kosten red ich gar nicht.. aber auf alle Fälle sinnvoll und neben der späteren Fassadendämmung ein wichtiger und nötiger Schritt für die Zukunft.

Der erste step war schon im ersten halbjahr 2010 das Entfernen der Dämmungsreste der Vorbesitzer, die als "Wärmedämmung" einfach auf die Decke gelegt worden waren. Von 2-8cm Dicke, 4 verschiedene Materialen, zum Teil schon völlig zerfallen.. kurz eine staubige und eckelige Arbeit.
Danach wurden neue Leerrohre verlegt, Kabelwege umgelegt und bestehende Rohre und Kabel verlängert. Die notwenige Zwischensparrendämmungrollen mühsam in den Dachboden geschleppt und die Dämmplatten vorerst auf der Dachterasse zwischengelagert.
Der wichtige Übergang zwischen Fassadendämmung und Dachdämmung kann erst in ein paar Jahren erfolgen. Um dennoch die Dachdämmung vollständig fertigen zu können, wurde im Bereich der Mauerbank mühsam und fluchend von Väterchen eine "Abschlussebene" zwischen die Sparren eingebaut und so winddicht wie in der Situation möglich gemacht.
Somit waren alle Vorarbeiten abgeschlossen und wir konnten mit der eigentlichen Dämmung beginnen. Zischen die Sparren wurden die 12cm starken Isolierung eingepasst. Danach wurde quer eine Lattung mit 8cm Höhe auf die Sparren geschraubt um die 8cm Zusatzdämmung aufnehmen zu können.
Erschwerend war mit Sicherheit die Höhe des Daches. Zu Zweit ging es halbwegs rasch, einer schneidet unten zu, der Zweite montiert oben auf der Leiter. Alleine eine endlose Arbeit, bei der man unzählige Kilometer macht beim rauf- und runterklettern auf die Leiter.


Durch den Wassereintritt im Dach im Bereich des Kamines war dieser im Lauf der Jahre stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Das hatten wir bei der Sanierung des Kamines 2010 schon gesehen. Also wurden die beschädigten Stellen im Putz entfernt und neu verputzt.


Nach der Fertigstellung der Dämmstoffverlegung wurde die Dampfbremse montiert und die Fugen und  Rohreinführungen sauber verklebt um eine winddichte Ebene zu schaffen. An Anschlusstellen wie den Fenstern, Mauerwerk oder den Sparren wurde die Folie in Dichtungsmasse gedrückt.
Anschliessend wurden die Bretter die später die Feuerschutzplatten tragen werden auf den 5/8er Latten montiert. 


Im Mauerbankbereich wurde ein Betonriegel betoniert. Zum Einen um eine ebenflächige saubere Fläche für die Dichtungsmasse der Dampfbremse zu schaffen. Zum Anderen weil die Mauerbank zum Teil aufgedreht ist und durch den Riegel der Spalt somit wieder verschlossen ist. Jede Fehlerquelle in der winddichten Ebene ist eine potentielle Stelle an der Kondenswasser auftritt und Schimmel erzeugt. Also lieber sauber arbeiten und hoffentlich lange Ruhe haben..  



Der nächste Arbeitsschritt ist die Montage der Feuerschutzplatten und das Verspachteln der Platten. Danach muss ein Kniestock gebaut und ebenfalls mit Platten verblendet werden. Und der bestehende Estrich muss saniert (Beton extrem brüchig) sowie ein Trockenestrich verlegt werden.. aber all das erst im Herbst/Winter, wenn das Arbeiten draussen zu kalt wird.

Die absolute Schwachstelle des Dachbodens ist der Schallschutz. Die Tramdecke wurde in den 60ern scheinbar ohne auf Schallbrücken zu achten verlegt. Aber um das zu sanieren, müssten die Übergänge der einzelnen Holzbalken ins Mauerwerk freigelegt werden, mit Schallschutzmatten versehen und auch die Lattung darüber bzw. der Beton entsprechend neu verlegt werden. Dafür müssten wir 4 genutzte Wohnräume für einige Zeit unbewohnbar zu machen, massiv Geld in die Hand zu nehmen und das Ganze dann vom 1.OG ind EG ebenfalls machen zu müssen. Kurz: NEIN.. lieber darüber fluchen und ärgern weil es gewaltiger Mist ist :).